Immich vs. Google Fotos

Immich vs. Google Fotos

Vor Kurzem bin ich durch diesen Artikel auf die Bilder/Fotoverwaltung Immich gestossen und wurde neugierig.
Das vor Allem deshalb, weil momentan immer noch Google Fotos das Werkzeug meiner Wahl für diesen Zweck ist, aber ehrlich gesagt: ein gutes Gefühl habe ich dabei trotz aller Vorteile nicht (mehr).
Google Fotos ist leicht zu bedienen, flexibel, mit tollen Features, ABER:

  • es füttert den Datenkraken (das Gründermotto 'don't be evil' wurde schon vor langer Zeit ad Acta gelegt)
  • man weiss nie, wie lang das leben wird, ich erinnere da z.B. nur an das Picasaweb Desaster (und das ist nicht das einzige Beispiel, das hat bei denen Tradition ).
  • es hat nicht auf allen Geräteklassen die gleichen Funktionen.
  • Import von Nicht-Google Geräten (z.B. Lineage OS Handys) ist mühsam.
  • es hat kein Command Line Interface (CLI).
  • usw...

Deswegen halte ich immer mal wieder nach Alternativen Ausschau, mein letzter Versuch in diese Richtung war Nextcloud.
Allerdings war der nicht besonders zufriedenstellend - ich will hier kein Bashing betreiben aber schlussendlich war es mir einfach zu langsam, ressourcenfressend und unhandlich.
Da kam dann das o.g. Immich gerade recht - auch weil es auf den ersten Blick wie Google Fotos aussieht .
Die Einrichtung des Servers auf einem kleinen Debian 12 SBC gestaltete sich relativ einfach, dazu musste allerdings erst die Docker-Version auf den aktuellen Stand gebracht werden, die von Debian mitgelieferte Version ist zu alt.
Ohne praktische Erfahrung mit Docker wäre es aber wohl etwas mühsamer geworden, das muss man zugeben.
Die ersten Schritte im Web-Interface nach der Server-Installation gestalteten sich dann aber recht einfach, alles erinnert hier stark an Google Fotos.
Also weiter mit den Clients, hier bietet sich die nicht werbeverseuchte Version aus dem F-Droid Repo an.
Und die tut dann auch was sie soll: synchronisiert die lokale Fotogalerie auf dem Gerät zum Immich Server.
Hochladen lokaler Fotos aus anderen Quellen geht natürlich aus dem Web-Interface, auch das keine Überraschung.
So weit so gut, doch nun wird es spannend: es gibt auch ein Command Line Interface (CLI), damit kann man dann vieles wesentlich einfacher und schneller als durch Maus-Schubsen machen, z.B. eine ganze Ordnerstruktur rekursiv hochladen und gleich (auf Wunsch) automatisch ein Album daraus erstellen. Zur Installation des CLI ist allerdings wieder eine neuere Version von node.js sowie npm nötig, als die vom Debian Paketsystem gelieferte(n).
Also auch hier etwas zusätzliche Handarbeit notwendig, ich fand dafür diese Beschreibung am besten.
Und damit sind dann die wesentlichen Funktionen schon vorhanden, bis hierher auch schon mehr als das was Google Fotos kann .
Ansonsten ist die Performance des Servers ansprechend, jedenfalls viel besser als die von Nextcloud auf der selben Hardware, vom schöneren/logischeren UI ganz abgesehen.
Das alles erscheint nun recht vielversprechend, allerdings sind vor einem wirklichen Umstieg noch einige Punkte zu klären, z.B.:

  • Automatische Synchronisierung der Clients (erledigt, siehe Einstellungen)
  • https via Reverse Proxy
  • Backup/Restore (Konfiguration und Test)
  • Hosting (Lokal, VPS, Webdienst..)

Der wichtigste Punkt ist hier sicher die Frage, ob das Ganze nachher auf einen lokalen Server bzw. ein NAS im LAN beschränkt werden soll (den man natürlich via DynDns + Port-Forwarding auch von aussen erreichbar machen könnte).
Alternativ wäre auch ein gemieteter VPS möglich, oder auch der geplante Webdienst des Projekts.
Also mal schauen wie sich das in Zukunft entwickelt, Updates folgen dann hier...

Ähnliche Beiträge: